Veranstaltungshinweis: 12.06. Gedenkanstoß in Bremen

Veranstaltungshinweis: 12.06. Gedenkanstoß in Bremen

Foto: Ramona Rücker

Wann: Donnerstag, 12.06.2025, 19:30 Uhr

Wo: Kulturzentrum Kukoon, 28201 Bremen

Mit: Ksenja Holzmann (Landeszentrale für politische Bildung/Denkort Bunker Valentin) Virginie Kamche (Afrika Netzwerk), Derviş Hızarcı (Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus), Lucy Debus (trotzdem da!)

Gedenkanstoß in Bremen – Wessen Verantwortung? Wie sich Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft verändert

Welche Rolle spielt die Erinnerung an die NS-Zeit in einer vielfältigen Gesellschaft? Wie verändert Migration unsere Art zu erinnern? 80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs wird die Frage diskutiert, wie wir alle das Erinnern wach halten können. Bei der Veranstaltung gibt es Podiumsgespräche mit Fachleuten, engagierten Persönlichkeiten und Bremer Initiativen, Einblicke in Erinnerungsprojekte sowie die Möglichkeit, mit Expertinnen und Experten persönlich ins Gespräch zu kommen.

Auch wir vom Bremer Bündnis für deutsch-tschechische Zusammenarbeit sind mit unserem Projekt „NS-Unrecht ‚Entartete Musik'“ dabei.  Wir freuen uns , unseren Liberation Dance vorzuführen und an unserem Stand in den Austausch zu kommen.

Eintritt frei. Um Anmeldung zur Veranstaltung wird gebeten unter: https://www.stiftung-evz.de/veranstaltungen/anmeldungen/anmeldung-gedenkanstoss-in-bremen/

NS-Unrecht „Entartete Musik"

Das transnationale Projekt nimmt die NS-Verfolgungspraxis der nordwestdeutschen Swing-Jugend, der tschechischen Potapki und der Swing- und Jazzmusikszene im besetzten Polen vergleichend in den Blick und erarbeitet multiperspektivische, interdisziplinäre und partizipative Vermittlungsformate.

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Tipp: 10.07. Klezmerkonzert Yale Strom – Elizabeth Schwartz – Petr Dvorský – Sascha Yasins, 19.30 Uhr

Tipp: Klezmerkonzert am 10. Juli in Bremen: Yale Strom - Elizabeth Schwartz - Petr Dvorský - Sascha Yasins

Der Verein Lastoria e.V lädt ein:

Der Geiger Yale Strom (USA) und seine Klezmerband „Hot Pstromi“ gastieren am Donnerstag, 10. Juli, um 19.30 Uhr in der Georg-Büchner-Buchhandlung am Ziegenmarkt im Bremer Steintor.

Es ist das einzige Konzert des amerikanisch-tschechischen Ensembles in Norddeutschland auf dieser Tournee. „Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, diese wunderbaren Künstlerinnen und Künstler wieder nach Bremen zu holen“, schreibt der Geschichtsverein Lastoria, der als Veranstalter diesmal von Buchhändlerin Beruta Adolf unterstützt wird. Yale Strom ist ein charismatischer Musiker mit mehr als 40 Jahren Konzerterfahrung, Klezmerforscher, Komponist, Buchautor, Fotograf, preisgekrönter Dokumentarfilmer. Auf fast 80 Forschungsreisen in den Osten Europas hat er mit jüdischen und Roma-Musikern gespielt und von ihnen gelernt, und er hat ihr musikalisches Erbe bewahrt. Yale lehrt an der Universität von San Diego. Mit Jiddisch ist der Sohn progressiver jüdischer Eltern in Detroit und San Diego aufgewachsen.

Eine seiner Großmütter, seine Bubbe, war aus Belarus, aber er hat auch Wurzeln in der Ukraine, in Deutschland und Litauen. „Yale ist ein Botschafter des Klezmer“, schreibt der Bremer Geschichtsverein Lastoria. Und das ist wortwörtlich zu nehmen: Laut Europäischem Zentrum für Jüdische Musik, Hannover, ist Yale Strom als erster Klezmer-Musiker bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen aufgetreten. Seine Frau, die Mezzosopranistin Elizabeth Schwartz, ist auf Klezmer aus Rumänien spezialisiert und ebenfalls eine Pionierin: In so mancher Synagoge ist sie die erste Frau, die vor Publikum singt. Die Zusammensetzung von „Hot Pstromi“ wechselt. Zum Ensemble gehören wie 2022 zwei außergewöhnliche Instrumentalisten aus Prag: Der renommierte Kontrabassist Petr Dvorský kommt aus der tschechischen Jazzszene. Sascha Yasinski, der aus Belarus stammt und ebenfalls in Prag lebt, ist ein enorm vielseitiger Akkordeonist. Gemeinsam lassen sie osteuropäische jüdische Kultur aufleben und improvisieren.

Die Karten kosten 20 Euro, der Vorverkauf läuft über die Georg-Büchner-Buchhandlung, Vor dem Steintor 58.

Webseiten: https://www.yalestrom.com – https://www.elizabeth-schwartz.com – http://petrdvorsky.cz – https://www.yasinski.eu

08.05. Gedenkveranstaltung: Liberation Dance, 18.00 Uhr

Gedenkveranstaltung: Liberation Dance

Foto: Jiří Lubojacký

Wann: Donnerstag, 08.05.2025, 18:00 – 19:00 Uhr

Wo: Marktplatz Bremen

Europaweiter Flashmob zum Gedenken an 80 Jahre Ende des Zweiten Weltkriegs

2025 jährt sich zum 80. Mal das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa mit der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht.
Es wird an die Befreiung vom Nationalsozialismus und an den verheerenden Krieg mit über 60 Millionen Toten erinnert.

Der Liberation Dance wird als Flashmob am 8. Mai im Rahmen des trinationalen Projektes „NS-Unrecht ‚Entartete Musik‘. Verfolgte Swing-Tänzer:innen und Jazzmusiker:innen in Nordwestdeutschland, Tschechien und Polen“ aufgeführt.

Der Titel „Jeepers Creepers“ von Louis Armstrong wurde ausgewählt, weil deutsche Swing-Jugendliche ihn bei der Zwangsarbeit im Konzentrationslager sangen, da sie wegen ihrer Liebe zu Jazz und Swing vom NS-Regime verfolgt wurden.

Der Liberation Dance wurde in Bremen gemeinsam mit Tänzer:innen aus ganz Europa im Gedenken an den Krieg, aber auch angesichts des Erstarkens rechter Gruppierungen in ganz Europa konzipiert.

Das gemeinsame Tanzen der Choreographie, das an den Händen halten und Brücken bauen, was im Tanz zu erkennen ist, steht für den Zusammenhalt, für das Gedenken, denn #Niewiederistjetzt

NS-Unrecht „Entartete Musik"

Das transnationale Projekt nimmt die NS-Verfolgungspraxis der nordwestdeutschen Swing-Jugend, der tschechischen Potapki und der Swing- und Jazzmusikszene im besetzten Polen vergleichend in den Blick und erarbeitet multiperspektivische, interdisziplinäre und partizipative Vermittlungsformate.

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17.11. Lesung Alexander Swoboda: Monolog des Vandam aus der Nationalstraße, 18.30 Uhr

Lesung Alexander Swoboda: Monolog des Vandam aus der Nationalstraße (Jaroslav Rudis, Nationalstraße 2016)

17.11.2024 / 18:30 Uhr / galerie am schwarzen meer

Vandam war einer von denen, die es losgetreten haben am 17. November 1989, als unten in der Prager Altstadt auf der Nationalstraße die samtene Revolution ins Rollen kam, die einige Wochen später das kommunistische Regime hinwegfegte. Damals war Vandam ein junger Mann, ein Vorstadt-Held oben in der Plattenbausiedlung des neuen Prag.  Vandam ist kein Held,, sondern ein Verlierer: Wegen Gewaltexzessen aus dem Polizeidienst entfernt, prügelt er sich als einsamer Schläger durch Tage und Nächte und hebt im Fußballstadion regelmäßig die rechte Hand zum Hitlergruß. ‚Ich bin ein Römer. Kein Nazi. Warum sollte man in Europa nicht mit dem römischen Gruß grüßen dürfen?‘

Alexander Swoboda, der in der Bühnenfassung von „Nationalstraße“ am Theater Bremen „Vandam“ spielte, schlüpft für diese Veranstaltung wieder in die Rolle und liest aus dem Buch von Jaroslav Rudiš.

Jaroslav Rudis, Nationalstraße (2016)

16.11. Lesung und Gespräch „Den Stock aufheben“, 18.30 Uhr

Lesung und Gespräch: Petr Borkovec, Lena Dorn: "Den Stock aufheben" (Edition Korrespondenzen 2024)

16.11.2024 / 18:30 Uhr / galerie am schwarzen meer

Kurzgeschichten des Dichters Petr Borkovec weisen ihn als Meister der genauen Beobachtung aus. Mit subtilem Humor erzählen sie von scheinbaren Kleinigkeiten und führen oftmals zu Erinnerungen. Der Autor sammelt Erfahrungen bei der Tiernotrettung, er besucht entomologische Börsen, streift durch Flusslandschaften. Petr Borkovec‘ Prosaminiaturen sind Geschichten einer sinnlichen Aneignung von Welt, der dichterischen Wahrnehmung und Verwandlung. Epiphanien des Alltäglichen.

Petr Borkovec wurde 1970 in Louňovice pod Blaníkem in Mittelböhmen geboren, er lebt in Černošice bei Prag. Er schreibt Gedichte, Kurzgeschichten und Texte für Kinder. Zudem hat er zahlreiche Übertragungen von russischer Lyrik des 20. Jahrhunderts veröffentlicht. Zusammen mit dem Philologen Matyáš Havrda übersetzt er antike Dramen, u.a. für das Nationaltheater Prag: Sophokles‘ „Oedipus Rex“ (1999), Aischylos‘ „Orestie“ (2002), Euripides‘ „Die Bakchen“ (2023) und Euripides‘ „Medea“ (Premiere April 2024). Von 2005 bis 2023 leitete er das Literaturcafé Fra. Er unterrichtet am Lehrstuhl für literarische Produktion an der Akademie der Bildenden Künste in Prag.  Auszeichnungen: Jiří-Orten-Preis (1995), Hubert-Burda-Award (2002), norbert-c.-kaser-Preis (2002).

Lena Dorn hat Slawistik und Geschichte studiert und arbeitet als Wissenschaftlerin, Übersetzerin, Autorin und Kuratorin. Sie lebt in Berlin und übersetzt Kinderbücher, Sachtexte, Lyrik und Prosa aus dem Tschechischen und Slowakischen. 2021 wurde sie mit dem Sonderpreis Neue Talente des Deutschen Jugendliteraturpreises ausgezeichnet

 

Petr Borkovec, Foto: Rafał Komorowski, CC BY-SA 4.0

15.11. Ausstellungseröffnung „Wir wollen Demokratie, Marktwirtschaft und Pluralität“, 18.00 Uhr

Ausstellungseröffnung „Wir wollen Demokratie, Marktwirtschaft und Pluralität“

15.11.2024 / 18 Uhr / galerie am schwarzen meer

Am 17.November 1989 protestierten Studierende friedlich in Prag. Auf der Nationalstraße, mitten in der Stadt, wurde der Demonstrationszug von der Polizei brutal zusammengeschlagen. Das war der Beginn einer gesellschaftlichen Umwälzung, die ihren Höhepunkt am Tag der Menschenrechte, am 10.12.1989 erreichte. An diesem Tag spricht der Dissident Vaclav Havel zu 300.000 Menschen, die sich auf dem Wenzelsplatz versammelt haben. Keine drei Wochen später wird er zum Präsidenten gewählt. Heute sind diese Ereignisse unter dem Begriff „Samtene Revolution“ bekannt.  In diesem Jahr erinnert die tschechische Gesellschaft an wichtige Meilensteine der modernen Geschichte: 35 Jahre seit der Samtenen Revolution, 20 Jahre seit dem Beitritt zur Europäischen Union.

In einer Ausstellung aus Bild und Tondokumenten, mit Gesprächen und Lesungen erinnern auch wir an diese Zeit.

Begrüßung: Dr. Hermann Kuhn, Forum Osteuropa, Europa-Union Bremen e.V.

Einführung: Libuše Černá und Klaas Anders

Konzert: Rotten Golden Hands

Konzert: Rotten Golden Hands

30.10.2024 / 20 Uhr / Kulturwerkstatt westend


Die Prager Band Rotten Golden Hands, bestehend aus Theaterschaffenden, kreiert originelle Musik in einem Stil, der der Ästhetik des Filmwesterns folgt, mit einem Hauch von Post-Rock oder Post-Punk.
Die Band wurde von einem fiktiven Western-Comic inspiriert, in dem die Charaktere auf subtile Weise den Bandmitgliedern selbst ähneln.

Louis Traore

Jakub Šulík

Mikoláš Zika

Emil Rothermel

 

Konzert/Tea-Dance: Agnamana Duo

Konzert/Tea-Dance: Agnamana Duo

Foto: Sven Hallmann

25.08.2024, 15:30 Uhr

Vereinigte Evangelische Gemeinde Bremen-Neustadt, Krankenstraße 11

Das swingende Agnamana Duo aus Bremen spielt am Sonntag zum Tea-Dance des Swing-Exchange Wochenendes. Es besteht aus dem Saxophonisten Gilles Biedozi und seinem Sohn Mael am Schlagzeug. Begleitet werden sie von Claudius Tölke am Kontrabass.

Eintritt: frei

NS-Unrecht „Entartete Musik"

Das transnationale Projekt nimmt die NS-Verfolgungspraxis der nordwestdeutschen Swing-Jugend, der tschechischen Potapki und der Swing- und Jazzmusikszene im besetzten Polen vergleichend in den Blick und erarbeitet multiperspektivische, interdisziplinäre und partizipative Vermittlungsformate.

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Konzert: Django H. Reinhardt mit Band und HFK-Musikern

History Talk + Konzert: Django H. Reinhardt mit Band und HFK-Musikern

19:00: History Talk

Um 19.00 Uhr findet vor dem Konzert ein History Talk mit den tschechischen Swing-Tänzer:innen Zuzana Hypsova und Zdeněk Pilecky statt. Zdeněk Pilecky tanzte im Spielfilm „Swing Kids“ von 1993 und gründete später das Swing und Tap Dance Studio ZIG-ZAG in Prag. Zuzana Hypsova arbeitet als Therapeutin mit Holocaust-Überlebenden. Sie berichten darüber, wie sie Lindy Hop in ihrer therapeutischen Arbeit einsetzen. Das Interview findet auf Englisch statt.

20:00 Konzert/Social Dance

Um 20:00 Uhr startet das Konzert mit Social Dance. Django Heinrich Reinhardt gehört zu einer der berühmtesten Jazz Familien in Europa. Im Rahmen unseres Swing-Exchange Wochenendes spielt er mit Teilen seines Swing-Orchesters und Musikern von der Hochschule für Künste Bremen in der St. Pauli Gemeinde in der Bremer Neustadt.

Eintritt: frei

Veranstaltung: Tschechoslowakische Zwangsarbeiter:innen in der Region Bremen

Widersprechen gegen das Vergessen: Tschechoslowakische Zwangsarbeiter:innen in der Region Bremen

05.04.2024 / 18 Uhr / Denkort Bunker Valentin

Foto: Corradox (CC BY-SA 4.0 Deed)

Zwangsarbeiter:innen aus dem besetzen Gebieten der damaligen Tschechoslowakei („Protektorat Böhmen und Mähren“) zählen zu den unsichtbarsten Opfer nationalsozialistischer Verbrechen in und um Bremen.

Die Spuren dieser Gruppe von Häftlingen zu finden ist sehr schwierig, trotzdem wollen wir auch die tschechischen Zwansgarbeiter:innen mehr in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung in Bremen stellen und dem Vergessen widersprechen.
Dazu kommen bei einer öffentlichen Veranstaltung Akteur:innen verschiedener Institutionen und Initiativen zu einem Werkstattgespräch zusammen, um den Wissensstand zu diskutieren und versuchen mögliche Ansätze zu finden, gemeinsam in dieser Frage weiterzuarbeiten.

Im Anschluss der Diskussion wollen wir zu einem Konzert mit der tschechischen Band Monika Načeva und Zdivočelí koně einladen im Gedenken an die tschechischen und slowakischen Opfer der nationalsozialistischen Verbrechen in Bremen und Umgebung.

Gäst:innen:
Dr. Šárka Jarská, Historikerin (Živá paměť)
Marieke Wist, Historikerin (AK Muna Lübberstedt)
Ksenja Holzmann (Denkort Bunker Valentin)

Moderation: Klaas Anders (DFG-Graduiertenkolleg 2686: Contradiction Studies / Bremer Bündnis für deutsch-tschechische Zusammenarbeit e.V.)

eine Veranstaltung von: